Österreich verliert in Bulgarien, steigt aber in die Hauptrunde auf

Österreichs Basketballer mussten im letzten Spiel der Vorqualifikation eine 78:87-Niederlage in Bulgarien hinnehmen, doch die Enttäuschung währte nur kurz: Dank der starken Auftritte in den vorangegangenen Begegnungen ist der Einzug in die erste Hauptrunde zur WM 2027 bereits fixiert. Damit endet die Vorrunde trotz der Pleite mit einem wichtigen Erfolg für das Team um NBA-Star Jakob Pöltl.

Erster Abschnitt​

Das erste Viertel begann auf Augenhöhe, ehe Bulgarien in den letzten Minuten die Führung übernahm. Österreichs NBA-Center Jakob Pöltl geriet früh in Foulprobleme und musste nach zwei schnellen Fouls auf der Bank Platz nehmen. Nach zehn Minuten stand es 23:17 für Bulgarien.

Zweiter Abschnitt​

Auch im zweiten Viertel blieb es zunächst schwierig für das ÖBV-Team. Zwischenzeitlich lag Österreich mit 18:27 zurück. Dann kam Pöltl als Joker zurück und stabilisierte das Spiel. Österreich verkürzte den Rückstand, kämpfte sich Schritt für Schritt heran und ging mit nur einem Zähler Rückstand in die Kabine – 37:38 aus österreichischer Sicht. Bei Rebounds und Ballverlusten herrschte bis dahin nahezu Ausgeglichenheit.

Drittes Viertel​

Nach der Pause blieb die Partie hart umkämpft. Österreich versuchte über Einzelaktionen von Sylven Landesberg Akzente zu setzen, doch viele seiner Alleingänge brachten nicht den gewünschten Erfolg. Bulgarien wirkte in dieser Phase ideenreicher und behauptete eine knappe Führung. Nach 30 Minuten lag Österreich mit 59:62 zurück. Größere taktische Umstellungen von Head Coach Chris O’Shea zeigten dabei wenig Wirkung.

Schlussviertel​

Im letzten Abschnitt schaffte Österreich zunächst den Ausgleich, doch Bulgarien fand stets die richtige Antwort und ging wieder knapp in Führung. In der Coaching-Zone kam es zwischen den österreichischen Trainern zu sichtbaren Unstimmigkeiten, während die Bulgaren abgeklärter agierten und ihre Würfe konsequent trafen. In den letzten Sekunden wurde es nochmals spannend, da Bulgarien mit jedem Angriff auf Nummer sicher ging, um die Chance auf die Qualifikation zu wahren. Am Ende jubelten die Gastgeber über ein 87:78.

Fazit​

Österreich zeigte in Sofia über weite Strecken Moral, ließ sich auch von einem zweistelligen Rückstand nicht entmutigen und hielt die Partie bis in die Schlussminuten offen. Dennoch wurde deutlich, dass es an kollektiven Lösungen im Angriff fehlt. Zu oft war das Spiel auf Einzelaktionen – vor allem von Sylven Landesberg – reduziert, die am Ende nicht den gewünschten Ertrag brachten. Auch von der Seitenlinie kam in entscheidenden Phasen wenig Impuls: Head Coach Chris O’Shea nahm nur vereinzelt Anpassungen vor, die taktisch kaum Wirkung entfalteten. Gerade in Momenten, in denen Bulgarien die Führung behauptete, wäre eine breitere Rotation und mehr Variabilität im Offensivspiel wichtig gewesen.

Trotz dieser Kritik überwiegt der positive Aspekt: Mit dem fixen Aufstieg in die Hauptrunde ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur WM 2027 geschafft. Österreich hat bewiesen, dass es in Europa konkurrenzfähig auftreten kann, und erhält nun die Chance, sich in der nächsten Phase auf höherem Niveau weiterzuentwickeln. Dieser sportliche Fortschritt ist nicht nur ein Erfolg für die Mannschaft, sondern auch ein Signal für den österreichischen Basketball insgesamt.
 
Zurück
Oben