Im ersten Heimspiel der EM-Qualifikation 2025 setzte sich das österreichische Nationalteam am Mittwochabend mit 88:76 souverän gegen Bulgarien durch. Vor ausverkauftem Haus in Schwechat zeigte das Team über weite Strecken eine starke Leistung – mit Tempo, Teamplay und defensiver Intensität.
1. Viertel – Starker Start mit Distanztreffern und Buzzerbeater
Österreich startete konzentriert ins Spiel und kontrollierte das erste Viertel mit aggressiver Verteidigung und hoher Wurfqualität aus der Kurz- und Mitteldistanz. Die Bulgaren versuchten mit einer frühen Zonenverteidigung gegenzuhalten, was Österreich jedoch nicht aus dem Konzept brachte – im Gegenteil: Von außen fielen mehrere Würfe, darunter ein spektakulärer Buzzerbeater-Dreier von Vujosevic, der die rot-weiß-rote Führung auf 24:14 stellte.
2. Viertel – Defensive Dominanz und cleverer Aufbau
Mit einem 4:0-Lauf auf 28:14 zwang Österreich die Gäste bereits in der Anfangsphase zu einem Timeout. Die Hausherren setzten Bulgarien weiterhin mit Pressing schon ab der Mittellinie unter Druck und zwangen sie zu vielen schwierigen Abschlüssen. Friedrich und phasenweise Vujosevic überzeugten als Spielgestalter, während Pöltl längere Pausen bekam – ohne dass Österreich an Dominanz verlor. Einzig ein hartes Foul gegen Schott sorgte kurzzeitig für Unruhe. Die Bulgaren fanden offensiv kaum Lösungen, vergaben mehrere Dreier und gingen mit einem Rückstand von 48:26 in die Kabine.
3. Viertel – Kontrolle, Spielfreude, kurze Schwächephase
Nach der Halbzeit präsentierte sich Österreich weiter selbstsicher. Gutes Kombinationsspiel, viel Ballbewegung und intensive Defense ließen Bulgarien zunächst ratlos wirken. Erst nach einem Timeout kamen die Gäste etwas auf und verkürzten durch einige Distanztreffer. Dennoch blieb das rot-weiß-rote Team klar überlegen und ging mit 76:53 in den Schlussabschnitt.
4. Viertel – Bulgarien kommt auf, Österreich bleibt cool
Im letzten Viertel schlichen sich bei Österreich einige Fehler ein – das Team agierte zeitweise fahrig, vor allem in Abwesenheit von Pöltl, der weiterhin immer wieder länger auf der Bank blieb. Bulgarien nutzte die Phase, kam über Dreier wieder in Schlagdistanz und verkürzte zwischenzeitlich auf nur acht Punkte Rückstand. Ein sicherer Midrange-Wurf von Landesberg brachte jedoch die notwendige Stabilität zurück, und Österreich ließ sich den Heimsieg nicht mehr nehmen. Endstand: 88:76.
Entscheidungen an der Seitenlinie
Die Handschrift von Chris O’Shea war über weite Strecken klar zu erkennen: aggressives Verteidigen, cleverer Spielaufbau und hohe Intensität. Allerdings bleibt anzumerken, dass trotz deutlicher Führung junge oder weniger routinierte Spieler kaum Einsatzzeit erhielten. Gerade in einem kontrollierten Spielverlauf wären Minuten für den Nachwuchs oder das zweite Glied im Kader sinnvoll und risikolos möglich gewesen. Solche Chancen zu nutzen, kann langfristig die Kaderbreite stärken. Dennoch: O'Shea lieferte insgesamt ein gut eingestelltes Team ab, das den Gameplan überzeugend umsetzte.
Fazit
Österreich überzeugte über drei Viertel hinweg mit Teamgeist, Variabilität und defensiver Stabilität. Die Atmosphäre in der ausverkauften Halle trug das Team zusätzlich – ein gelungener Heimauftritt zum Auftakt der Qualifikation. Die kurze Schwächephase im Schlussviertel zeigte jedoch, dass volle Konzentration über 40 Minuten gefragt ist. Insgesamt war der Sieg verdient und bringt wichtige Punkte für die Tabelle.
Ausblick
Bereits am Mitteoch steht das nächste Heimspiel auf dem Programm: Österreich empfängt die Niederlande, bevor es auswärts erneut zum Duell mit Bulgarien kommt. Mit NBA-Center Jakob Pöltl steht dem Team weiterhin eine wichtige Stütze zur Verfügung. Entsprechend kann die eingespielte Rotation beibehalten werden. Der heutige Sieg dürfte dennoch wertvolles Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben.